Diät oder Ernährungsform

Was ist eigentlich eine Diät? Und was (oder ab wann) ist eine Ernährungsform, also was kann man auch länger machen ohne, dass es schadet? Gar nicht so leicht…

Fix ist, Diäten und Ernährungsformen gibt es wie Sand am Meer! Ich denke da sind wir uns alle einig. Bücher und Blogs gibt es auch zu beinahe allen Varianten. Schauen wir also mal, wie man das einteilen könnte und auch, wie man einschätzt, ob etwas gesund und vernünftig, oder eher noch nicht ist…

Um so eine Einschätzung vorzunehmen betrachtet man die Nährstoffversorgung,

die dadurch möglich ist. Etwa inwieweit Makronährstoffe (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, …) vertreten sind. Ob ganze Lebensmittelgruppen ausgelassen werden und welcher Ersatz dafür zur Verfügung steht. So kann man in etwa einschätzen, ob die Ernährungsform oder Diät auf längere Sicht unbedenklich ist oder nicht, denn schließlich soll der Körper gesund und fit bleiben (oder werden) und gut versorgt sein. Es ist einfach so, wir sind ein tierischer Organismus, wir brauchen gewisse Nährstoffe um gesund zu leben.

Jede Ernährungsform und jede Diät hat ihre Vor- und Nachteile! Einen Satz muss ich an dieser Stelle noch unbedingt loswerden: Jede Diät funktioniert – so lange man sich daran hält ;). Das Ziel muss daher immer eine Ernährung sein, die uns langfristig gesund und fit hält und die wir auch ein Leben lang durchhalten können! Du kennst ja sicher den Klassiker – 4 Wochen superbrav Diät halten, und nachher mehr kg als vorher…

Der Klassiker der gelehrt wird ist die ausgewogene “Mischkost”. Also alle Lebensmittelgruppen sind vorhanden, es werden pflanzliche und tierische Lebensmittel konsumiert. Omnivor…

Alternative Kostformen hingegen sind:
  • eine Alternative zur üblichen Ernährungsform (der Mischkost), den üblichen Empfehlungen (Ernährungspyramide)
  • haben oft einen philosophischen Denkansatz im Hintergrund
  • es gibt häufig deutliche Unterschiede zur üblichen Ernährung in unserer Umgebung (westliche Ernährung, Ernährung der Industrienationen)
  • sie sehen sich “selbst” häufig als dauerhaft durchführbare Kostform, als ganzheitliche Kostform und als präventive Kostform
  • Leitzmann teilt sie in 3 Gruppen ein: Konzepte, die auf einem ganzheitlichen Heilsystem/religiöser Weltanschauung beruhen; Konzepte , die im Rahmen von Reformbewegungen in Europa/USA entstanden; Konzepte aus der jüngeren Vergangenheit, die auf alten Ernährungslehren aufbauen. (Quelle: Claus Leitzmann, Markus Keller, Andreas Hahn: Alternative Ernährungsformen. 2. Auflage. Hippokrates, Stuttgart 2005)

Häufig ist bei alternativen Kostformen die Ernährung sehr stark pflanzlich, BIO, die industrielle Verarbeitung der Produkte wird abgelehnt, es wird Wert auf eine saisonale und regionale Produktauswahl und schonende Zubereitungsverfahren gelegt, beispielsweise Vegetarismus, Makrobiotik, Ayurveda, …. Das klingt ja gut und macht absolut Sinn! Wenn man… naja, dazu komme ich dann in einem anderen Artikel.

Was ist der Unterschied zu einer Diät?

Unter Diät verstehen wir meistens eine Schlankheitsdiät, also eine Reduktionsdiät. “Ich bin auf Diät”, “Ich mache eine Diät”. Dabei bedeutet das Wort im ursprünglichen Sinn doch etwas ganz Anderes. Es bedeutet Lebensführung oder Lebensweise. Die Diätetik beschäftigt sich entsprechend mit der “richtigen” Ernährungsweise. Ich bin also nicht die mit den “Diäten”, sondern die mit dem Wissen über gute Ernährung ;). Der Begriff kommt übrigens aus dem Griechischen. (Mehr Information zum Begriff: Wikipedia – Diät) Typische Diäten sind die Brigitte Diät, Kartoffel Diät, Reis Diät, Montignac und andere Low Carb Diäten, Fit for Fun, und, und, und…

Und “neuere” Ernährungsformen?

Paleo, Clean Eating, Keto, Intervallfasten, Shake-Diäten, Saft Diäten … hier wird es spannend: ob das eher Diäten sind oder doch Ernährungsformen? Im nächsten Artikel schauen wir uns jedenfalls mal die unterschiedlichen Vegetarismus-Formen an!